Deutsch-Russisches Haus Moskau

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Deutsch-Russisches Haus in Moskau © Batanai Schamu

Das Gebäude, in dem sich heute das Deutsch-Russische Haus in Moskau befindet, wurde 1911 zunächst als Wohnheim für die Arbeiter der städtischen Eisenbahn im Uwarow-Park gebaut. Das Verwaltungsgebäude des Bahnparks und die zentrale Toreinfahrt stammen von 1886 und befanden sich früher an der Kreuzung der Straßen Malaja Pirogowskaja und Trubetskaja.

Die Pferdeeisenbahn (im Volksmund „Konka“ genannt) war die erste Art des regelmäßigen und zuverlässigen öffentlichen Personenverkehrs in Moskau. Zuvor waren die Menschen gezwungen, die Dienste privater Unternehmen in Anspruch zu nehmen. Diese organisierten 1847 die sogenannten „Linien“ – offene Mehrsitzer-Pferdekutschen. Die wohlhabenderen Moskauer nutzten die Dienste von Fuhrmännern oder fuhren mit ihren eigenen Fuhrwerken und Kutschen.

Der Uwarow-Park ist nach dem Grafen Alexej Sergejewitsch Uwarow benannt, dessen Aktiengesellschaft das erste Pferdeeisenbahnnetz der Stadt erbaute. In der Nacht wurden die Wagen in speziell errichteten Gebäuden vor schlechtem Wetter geschützt und, wenn nötig, repariert und erneuert, bestrichen und mit Werbetafeln ausgestattet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die „Konka“ durch die elektrische Straßenbahn ersetzt und der Uwarow-Park mit Pferdefuhrwerken bis zum Jahr 1912 zu einem Straßenbahndepot umgebaut. In der Sowjetzeit erhielt das Depot den Namen von Iwan Iljitsch Artamonow, der an der Oktoberrevolution beteiligt war und hier als Schlosser arbeitete. Am 1. Februar 1958 übernahm der Bahnpark zusätzlich die Wartung von Omnibussen und wurde in „Artamonow-Straßenbahn-und-Omnibusdepot“ umbenannt, ab dem 1. Januar 1963 hieß er schlicht „5. Omnibuspark“. Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Depot abgerissen. Jetzt befindet sich an diesem Platz ein Wohnhauskomplex.

Das Gebäude des Deutsch-Russischen Hauses in Moskau, Malaja-Pirogowskaja-Straße 5 © Batanai Schamu

Das Kutscher-Wohnheim hatte ursprünglich zwei Etagen, in den 1950er-Jahren wurden zwei weitere Stockwerke errichtet. Die fünfte Etage wurde 1997 erbaut, als die Geschlossene Aktiengesellschaft Angfeld eine grundlegende Rekonstruktion des Gebäudes durchführte, um dort das Deutsch-Russische Haus unterbringen zu können. Das Gebäude beherbergt heute eine Vielzahl an Institutionen, die sich für die deutsch-russische Zusammenarbeit einsetzen. Dazu gehören die Moskauer Vertretung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Internationale Verband für deutsche Kultur, der deutschsprachige Jugendverband „Jugendring der Russlanddeutschen“, das Institut für ethnokulturelle Bildung (BiZ), die Redaktionen der deutschsprachigen Zeitschriften Schrumdi, Schrumdirum, WarumDarum, Deutsch kreativ, der Deutsche Sprachclub, die Helmholtz-Gemeinschaft und das Moskauer Büro der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA). Außerdem befindet sich hier ein Kulturzentrum, in dem Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen für Russlanddeutsche stattfinden. Auch Büros der führenden Organisationen und Vereinigungen der Russlanddeutschen sind hier anzutreffen. Das Deutsch-Russische Haus ist Anlaufstelle und Treffpunkt für Menschen mit deutschen Wurzeln.

Standortinformationen

Deutsch-Russisches Haus Moskau
Moskau, Malaja-Pirogowskaja-Straße 5
Telefon: +7 499 246 90 90
 

In Kooperation mit dem AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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