Die Christ-Erlöser-Kathedrale

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Die Christ-Erlöser-Kathedrale: Sicht von der Patriarchal-Brücke © Aleksandr Pimenov

Am 25. Dezember 1812, als der letzte Soldat von Napoleons Armee aus Russland vertrieben wurde, unterzeichnete Zar Alexander I. einen Erlass über die Errichtung der Christ-Erlöser-Kathedrale als Zeichen der Dankbarkeit für den Sieg der russischen Armee. Nach einem Ideenwettbewerb bestätigte der Zar den Entwurf des Architekten A. L. Witberg. Die Kathedrale wurde auf den Sperlingsbergen erbaut. Auf Weisung des neuen Zaren Nikolaus I. wurden die Bauarbeiten 1826 aufgrund des zu weichen Baugrundes (so die offizielle Version) eingestellt, der Architekt wurde wegen Untreue bei der Beschaffung des Baumaterials angeklagt und verbannt.

1832 billigte Nikolaus I. den neuen Entwurf des deutschstämmigen Baukünstlers Konstantin Andrejewitsch Thon und bestimmte persönlich den Standort der Kathedrale. 1837 begann die Errichtung der Kathedrale, die länger als vierzig Jahre dauerte. Erst 1860 wurde das Baugerüst demontiert und die Moskauer konnte die Kathedrale in ihrer vollen Pracht bewundern. Die Ausbauarbeiten wurden noch bis zur Einweihung der Kathedrale 1883 zusammen mit der Krönung Alexanders III. fortgesetzt. Der Endausbau ab 1875 wurde unter der Leitung des bekannten deutschstämmigen Architekten Viktor von Kossow durchgeführt, der während der Bauarbeiten in der Kathedrale lebte. Die einzigartige Bemalung der Innenwände wurde von den berühmten Malern W. Surikow, I. Kramskoi, W. P. Wereschtschagin, die Fassadenskulpturen von P. Klodt, N. Ramasanow und A. Loganowski geschaffen.

Die Christ-Erlöser-Kathedrale: Sicht von der Wolchonka-Straße © Aleksandr Pimenov

Die Religionsbekämpfung in der UdSSR führte zum Tod der Kathedrale: Im Dezember 1931 wurde das gigantische Gebäude gesprengt. 1937 begann an gleicher Stelle die Errichtung eines riesengroßen – 415 Meter hohen – Palastes der Sowjets nach dem Entwurf des Architekten B. Iofan. Die Stahlbetonkonstruktionen wurden von Artur Ferdinandowitsch Loleit, einem Ingenieur deutscher Abstammung entwickelt. Bis zum Kriegsbeginn im Jahre 1941 konnte nur ein 7-stöckiges Gebäudetragwerk gebaut werden. Es wurde demontiert und für die strategischen Ziele eingeschmolzen. Zurück blieb nur eine leere Baugrube. 1958 wurde dort das Freibad „Moskwa“ errichtet.

Ende der 1980er-Jahre entstand eine Bürgerinitiative für den Wiederaufbau der Kathedrale, später wurde eine Stiftung eingerichtet, die Spendenmittel für diesen Zweck sammelte. Der Entwurf wurde von den Architekten M. Possochin, A. Denissow, S. Zereteli und anderen entwickelt. Die neue Kathedrale wurde zum Jahr 1999 teilweise als Kopie ihres historischen Vorläufers nach dem Entwurf von K. A. Thon wiederaufgebaut.

Standortinformationen

Die Christ-Erlöser-Kathedrale
Moskau, Wolchonka-Straße 15
 

In Kooperation mit dem AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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