Die Zweite Omsker Festung

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Die Zweite Omsker Festung © Ewgenija Gamowa

Johann Springer (?–1771) war Generalleutnant, Kommandeur des Sibirischen Korps, Gründer der Zweiten Omsker Festung. Nachdem er 1763 nach Sibirien geschickt worden war, wählte er als Platz seiner Residenz die Festung Omsk. Aber die Lage und der Zustand der Festung schienen ihm nicht sicher zu sein, darum schlug er vor, eine neue Festung am anderen Flussufer zu bauen.

Am 28. Februar 1765 wurde dem Militärkollegium das Projekt der zweiten Festung Omsk aufgetragen. Schon am 2. Mai begannen die Bauarbeiten.

Die Zweite Omsker Festung © Ewgenija Gamowa

Als Standort wurde die Mündung der Flüsse Irtysch und Om gewählt. Die nördliche Seite lag am Fluss Om, die anderen Seiten waren von einem 2,4 Meter tiefen Graben umgeben, an dessen innerer Seite ein 3,5 Meter hoher Erdwall errichtet wurde. Dank des Steilufers von Irtysch und Om war der Erdwall an den Flussseiten fast zwölf Meter hoch.

Die Festung hatte vier Tore, die nachts geschlossen wurden:

  • Das Tobolski-Tor an der Tuchatschewskij-Promenade ist das einzige Tor, das heute noch im Original erhalten ist.
  • Das Omski-Tor wurde 1936 abgerissen.
  • Das Irtyschski-Tor befand sich am Irtysch-Ufer bei der Flussmündung in den Om.
  • Das Tarski-Tor wurde 1792 erbaut.
Die Zweite Omsker Festung © Ewgenija Gamowa

In der neu gegründeten Festung wurde viel gebaut: Neben der Auferstehungskathedrale (1768–1964) entstand 1781 das Gebäude der Hauptwache, das bis heute erhalten geblieben ist.

Die Festung wurde aus Holz und teilweise auch aus Ziegelsteinen errichtet. Vor der Festungslinie wurden ab 1770 Häuser und Vorstädte gebaut. Auf dem Territorium der Festung wurde der Bau des Generalshauses, der Kasernen für Soldaten und der Lagerräume fortgesetzt.

Die Zweite Omsker Festung (historische Ansicht) © http://fotostarina.ru/omsk/

1864 wurde die Festung Omsk abgeschafft und es stellte sich die Frage nach einer neuen Stadtplanung.

Springer zählt auch zu den Gründern der Dolmetscherschule in Omsk. 1766 fanden sich in der Schule die ersten Schüler ein, um Tatarisch zu lernen. 1769 bat Springer den sibirischen Gouverneur Tschetscherin, Menschen nach Omsk einzuladen, die Mongolisch und Tatarisch können. In vollem Umfang wurde die Idee mit der Dolmetscherschule erst 25 Jahre später mit der Gründung der Asiatischen Schule realisiert.

1771 starb Springer. Eine Straße in Omsk (heute Partisanskaja-Straße) war lange Zeit nach ihm benannt.

Standortinformationen

Die Zweite Omsker Festung
Omsk, Partisanskaja-Straße 5
Telefon: +7 (3812) 20-45-63
http://omskkrepost.ru/
 

In Kooperation mit dem AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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