Dostojewski-Denkmal

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Dostojewski-Denkmal © Ewgenija Gamowa

Fjodor Michajlowitsch Dostojewski (1821–1881) gilt als einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller. In seinen Werken setzte er sich vielfach mit Deutschland und den Deutschen auseinander.

Sein Verhältnis zu den Deutschen und ihrem Land war zwiegespalten. Dostojewski verbrachte einige Jahre seines Lebens in Deutschland, hatte jedoch nur wenige deutsche Bekannte und Freunde. Er sprach auch nur sehr schlecht Deutsch, weshalb er seine Zeitungen ausschließlich auf Russisch las.

Zweieinhalb Jahre lang lebte er in Dresden, wo er keine Möglichkeit ausließ, sich die Gemäldegalerie anzusehen. Zudem wohnte er jeweils eine kurze Zeit in Bad Ems, Wiesbaden und in Baden-Baden – hauptsächlich wegen der Casinos in diesen Städten. Schauplatz in seinem Roman Der Spieler ist ein fiktives deutsches Städtchen, das er „Roulettenburg“ nannte.

Dostojewski-Denkmal © Ewgenija Gamowa

Als Dostojewski in Wiesbaden wohnte, ernährte er sich zeitweise nur von Tee und Brot, da er sein gesamtes Vermögen in einem Casino verspielt hatte. Das ist vielleicht ein Grund dafür, warum er Deutschland als merkantiles, ehrgeiziges, egoistisches, abgegriffenes, mittelmäßiges und ein den Gottglauben verlorenes Land bezeichnete und annahm, dass die westeuropäische Kultur der Vergangenheit angehöre.

Nur etwa einhundert Kilometer von Dresden entfernt, wo Dostojewski den Großteil seines Aufenthalts in Deutschland verbrachte, wohnte der bekannte deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche, der in seinen Büchern oft Dostojewskis Ideen aufgriff. Nietzsche respektierte Dostojewski und nannte ihn „den einzigen Psychologen, bei dem man was lernen kann“. Dostojewski wollte davon nichts wissen.

Die Deutschen sind in Dostojewskis Werken jedoch nicht nur negativ dargestellt: In einigen seiner Romane trifft man auf liebevoll beschriebene, charakterlich gute Deutsche – überwiegend Ärzte. Man fühlt, dass die Figuren an tatsächlich existierende Menschen angelehnt sind. Möglicherweise besteht eine Verbindung zu seinem Hausarzt Jakob von Bretzel – einem Deutschen. Dieser war vielleicht der einzige Deutsche, dem Dostojewski vertraute.

Standortinformation

Dostojewski-Denkmal
Omsk, Spartakowskaja-Straße 3
 

In Kooperation mit dem AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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