Evangelisch-lutherische Marienkirche

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Evangelisch-lutherische Marienkirche © Varaksa Olga

Die lutherische Gemeinde in Perm entstand nach der Ankunft ausländischer Handwerker und Ingenieure (unter denen sich auch deutsche Spezialisten befanden) im Ural, vor allem in Bergbaubetrieben. 1861 begann der Bau der lutherischen Kirche mit dem Geld der Gemeindemitglieder. Geweiht wurde die Kirche am 12. Februar 1864. Es ist erwähnenswert, dass Ende 1917 im Gouvernement Perm über tausend Lutheraner lebten. Während der Repressalien wurde die Kirche 1935 geschlossen und in eine Fotofabrik umfunktioniert. Auch gegen viele Gemeindemitglieder und Pfarrer selbst wurden Repressionen verhängt. Zur gleichen Zeit ließen sich politisch Verfolgte und Zwangsumsiedler im Gouvernement nieder, darunter auch Russlanddeutsche und Lutheraner. Nach dem Krieg begannen die Lutheraner, in ihren Wohnorten Glaubensgemeinden zu gründen und heimlich Gottesdienste abzuhalten. Erst 1994 wurde das Kirchengebäude in einem sehr schlechten Zustand an die deutsche Gemeinde der Stadt Perm übergeben.

Evangelisch-lutherische Marienkirche © Varaksa Olga
In den frühen 1990er-Jahren lebten über 15.000 vertriebene Russlanddeutsche in der Region Perm (damals Molotow). 1995 hielt der deutsche Pfarrer G. Gelze aus Hannover den ersten Gottesdienst ab. Bis 2004 wurde die Kirche restauriert, im Jahre 1997 wurden eine Glocke und ein Kreuz am Turm montiert. Heutzutage vereint die lutherische Gemeinde der Stadt Perm rund 2.000 Menschen. Im Mai 1993 wurde das Kirchengebäude als Denkmal der Architektur und Stadtplanung anerkannt und unter staatlichen Schutz gestellt.

Standortinformationen

Evangelisch-lutherische Marienkirche

Perm, Jekaterininskaja Str. 43

Kooperationspartner

Überregionale gesellschaftliche Organisation „Jugendring der Russlanddeutschen“ (JdR)

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AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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