Nationale Polytechnische Forschungsuniversität Tomsk

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Nationale Polytechnische Forschungsuniversität Tomsk © Suslova Maria

Die Stadtbewohner verdanken die Polytechnische Universität in Tomsk einflussreichen Personen wie Sergei Juljewitsch Witte und Dmitri Iwanowitsch Mendelejew. Witte wandte sich an den Minister für Volksbildung mit dem Vorschlag, eine technische Hochschule in der Stadt Tomsk zu errichten, um Ingenieure für sibirische Unternehmen selbst auszubilden. Kaiser Nikolaus II. unterstützte die Initiative und unterzeichnete einen Erlass über den Bau des Technologischen Instituts.

Nationale Polytechnische Forschungsuniversität Tomsk © Suslova Maria

Der Ort, an dem sich der Gebäudekomplex des Technologischen Instituts befand, wurde als europäische Ecke oder auch europäisches Viertel bezeichnet. 1896 wurde der Grundstein für das Hauptgebäude der Hochschule gelegt, die zunächst den Namen des Alleinherrschers trug. Der Bau dieses Gebäudes wurde vom Deutsch-Russischen Tomsker Architekten Fortunat Ferdinandowitsch Gut überwacht. Auch der Bildungskomplex wurde von Gut nach dem Entwurf des Architekten Robert Robertowitsch Marfeld errichtet. Dies war eine der bedeutendsten Arbeiten Marfelds. Deshalb ließ er später einen Zwilling des Tomsker technologischen Instituts in seiner Heimatstadt Karlsruhe bauen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das deutsche Gebäude jedoch durch Bombenangriffe schwer beschädigt und verlor jegliches Dekor nach der Wiederherstellung.

Nationale Polytechnische Forschungsuniversität Tomsk © Suslova Maria

Nach dem Hauptgebäude wurden die Gebäude der Fakultäten für Chemie und Physik erbaut. Gut erweiterte das Hauptgebäude, baute eine Gasanlage und einen Gasspeicher, entwarf Projekte für die Verwaltungs- und „Diener“-Gebäude des Instituts. Das Gebäudeensemble wurde im sogenannten eklektischen Stil errichtet: Er vereint Elemente des Klassizismus und der Renaissance. Solche Gebäude zeichnen sich durch Einfachheit und die monumentale Natur von Fassaden aus, hat keine verschnörkelten Bauskulpturen, und die Form und der Innenausbau stehen in direktem Zusammenhang mit dem Zweck und der Funktion des Gebäudes.

Die Polytechnische Universität Tomsk änderte ihren Namen sechsmal. Zunächst war sie das Tomsker und später das Sibirische Technologische Institut, das zuerst nach Nikolaus II. und weiter nach Dserzhinski benannt wurde, anschließend das Sibirische Institut für Maschinenbau und danach das nach Kirow benannte Tomsker Industrieinstitut. Seit 1991 heißt die Einrichtung Polytechnische Universität Tomsk und erhielt 2009 den Sonderstatus der „Nationalen Forschungsuniversität“.

Standortinformationen

Nationale Polytechnische Forschungsuniversität Tomsk

Tomsk, Lenin Prospekt, 30

Kooperationspartner

Überregionale gesellschaftliche Organisation „Jugendring der Russlanddeutschen“ (JdR)

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AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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