Peter-Drawert-Gedenktafel

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Literaturallee gegenüber dem Blinow-Sportkomplex © Ewgenija Gamowa

Peter Drawert war Professor für Mineralogie, Geologie und Erdphysik des Omsker Wirtschaftsinstituts. Er entdeckte und beschrieb sieben Sternschnuppen, die in Sibirien und im Gebiet Omsk gefallen waren. Sein Wissensdrang und seine wissenschaftlichen Untersuchungen inspirierten ihn auch der Poesie. Seine Poesie ist beispielsweise geprägt von zahlreichen Namen von Mineralien.

Drawert wurde nicht in Sibirien, sondern in Wjatka geboren, wo er 1879 zur Welt kam. Seine Familie gehörte dem Bildungsbürgertum an. Sein Großvater und sein Vater beschäftigten sich mit Naturwissenschaften und Mineralogie. „Von meinem Vater erbte ich die Liebe zu Mineralogie“, erinnerte sich Drawert in späten Jahren und in einem Brief an einen Freund schrieb er: „Mein Opa mochte Literatur, er dichtete selber. In seinem Haus traf man oft auf Herzen und andere Schriftsteller.“ Drawerts Mutter mochte Poesie ebenso und förderte den Wunsch ihres Sohnes, zu dichten.

Peter Drawert studierte an der Fakultät für Physik und Mathematik der Kasaner Universität. In Kasan war er an einer Revolutionsbewegung beteiligt, sodass er 1901 ins Gebiet Perm und 1905 nach Jakutien verbannt wurde. Die Lebensbedingungen dort waren sehr hart. Das einzige, was ihn in seiner Verbannung erfreute, war die Naturschönheit des Nordens. Dennoch setzte er seine Erforschung der Mineralogie fort. Er sammelte Schaustufen, Gestein, Fossilien und Sternschnuppen.

Peter-Drawert-Gedenkstein in der Literaturallee © Vladimir Kungurtsev

In seinem Leben reiste Peter Drawert mehrfach in den Ural, ins Wolgagebiet, nach Baschkirien, nach Ost- und Westsibirien und nach Kasachstan. In 40 Jahren unternahm er etwa 50 Forschungsreisen. Auf diesen Reisen sammelte er Lebenserfahrung, naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Stoff für zahlreiche Gedichte. Für ihn waren die Meteoriten nicht einfach nur Gesteinsbrocken, sondern Gäste aus dem Weltraum, aus einer anderen Welt, die Drawert erforschen wollte. Dieses Thema hatte Einfluss auf sein ganzes Leben, sein künstlerisches Schaffen und seine Arbeit. Er stand in regem Briefwechsel mit vielen Wissenschaftlern Russlands. Viele baten ihn, ihnen seine Gedichte, in denen er sich vor allem mit der sibirischen Natur auseinandersetzte, zuzuschicken.

Drawert starb im Winter nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Als er beerdigt wurde, herrschten Temperaturen von minus 40 Grad und hinter dem Sarg gingen nur seine nächsten Verwandten.

Standortinformation

Peter-Drawert-Gedenktafel
Omsk, Martynow-Boulevard, Literaturallee
 

In Kooperation mit dem AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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