Mariä Geburt-Kloster Iljinski

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Mariä Geburt-Kloster Iljinski © Matz Lidiya

Die Pfarrkirche Iljinskaja in Tjumen wird erstmals 1586/1587 erwähnt. 1620 gründete der Abt Nikon eine weibliche Klostergemeinschaft in der Kirche. Sie existierte bis 1765/1767, als sie in die Mariä Himmelfahrt-Pfarrkirche umgewandelt wurde. Die Kirche änderte ihren Namen mehrmals, so hieß sie unter anderem schon Uspenskaja-, Ilinskaja- oder Alekseewskaja-Pfarrkirche.

Am 21. Juni 1773 wurde die Pfarrkirche mit einem Altar geweiht und nach dem alttestamentlichen Propheten Elia benannt. 60 Jahre später, am 3. Juni 1833, wurde der Grundstein für ein neues Steingebäude im Namen von Mariä Schutz gelegt. Am 24. April 1837 wurde ein aus Stein gebauter zweistufiger Glockenturm geweiht, in dem sechs Glocken aufgehängt waren.

Das Kirchengebäude besteht aus einem Viereck mit einer niedrigen Kuppel, einem Refektorium, einem dreistufigen Glockenturm und nördlichen Nebenaltar aus den Jahren 1894-1897. Der nördliche Seitenaltar wurde unter der Leitung von Bogdan Bogdanowitsch Zinke errichtet.

Mariä Geburt-Kloster Iljinski © Matz Lidiya

Es ist bemerkenswert, dass Zinke an diesem Objekt nicht als Stadtarchitekt (diese Position wurde von A. Permjakow übernommen), sondern bereits als Diözesanarchitekt von Tobolsk arbeitete.

Der Wiederaufbau hörte jedoch nicht mit der Errichtung der nördlichen Seitenkapelle auf; es handelte sich um eine vollwertige Rekonstruktion, deren Plan von den Diözesanbehörden und der Regierung des Gouvernements Tobolsk genehmigt wurde. Die Hauptkuppel und der Glockenturm wurden umgebaut und vor dem Eingang wurde eine kleine Vorhalle ohne Überdachung errichtet. Im Hauptgang wurde eine neue Ikonenwand im Renaissance-Stil aufgebaut; der Steinboden wurde renoviert und die Wände mit Malerei dekoriert. In der Hauptkirche wurden drei Bögen gebaut: auf der Westseite in seiner gesamten Breite auf einer Höhe von 1 Saschen und 2 Arschinen (ca. 3,5 Meter), sowie eine breite Empore, die beide von Holzgeländern umgeben sind. Im Keller wurde eine Heizung installiert.

Die Iljinskaja-Kirche wurde nach dem Tjumen-Schema des „Refektoriums“ errichtet, weist jedoch im Stil des Klassizismus eine ganzheitlichere volumetrische Struktur auf: Das Refektorium und das Tempel sind gleich breit, der Apsisteil ist halbkreisförmig und hat einen Durchmesser, der der Breite des Tempels entspricht. Diese ruhige monolithische Komposition, gekrönt von einem breiten Gebälk, wurde durch einen Glockenturm auf dem Narthex ergänzt.


Mariä Geburt-Kloster Iljinski © Matz Lidiya

Später wurde im Rahmen der Gemeinde eine Kirchenschule eröffnet, die bis 1918 bestand und danach von den Bolschewiki geschlossen wurde.

1925 wurde die Kirche erneut renoviert, 1930 jedoch endgültig geschlossen. Von der Kirche wurden Kreuze und Kuppeln entfernt. Diesen Zustand behielt sie bis 1935, während sich dort ein Pfandhaus befand, und von 1942 bis 2002 beherbergte das Gebäude die Tjumener Brennerei „Wodlikertrest“.

2003 wurde die Kirche an die Gläubigen zurückgegeben, um dort ein Nonnenkloster zu organisieren. Die Gemeinde wurde am 20. Januar 2003 gegründet. Im selben Jahr, von Juli bis August, wurde die Mariä-Geburt-Kirche renoviert; der erste Gottesdienst fand am 20. bis 21. September 2003 statt.

Am 4. Mai 2017 wurde das Kloster in seinen heutigen Namen, das Mariä-Geburt-Kloster, umbenannt.

Standortinformationen

Mariä Geburt-Kloster Iljinski

Tjumen, Straße des 25. Oktobers, 29 (vor 1922: Iljinskaja)

Kooperationspartner

Überregionale gesellschaftliche Organisation „Jugendring der Russlanddeutschen“ (JdR)

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AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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