Simeon Gottempfänger-Kirche bei der Waisenheim- und Gewerbeinstitution

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Simeon Gottempfänger-Kirche bei der Waisenheim- und Gewerbeinstitution © Matz Lidiya

Das Kirchengebäude wurde 1885 als Waisenheim 1885. Der Bau wurde vom Kaufmann der ersten Gilde und Ehrenbürger von Tjumen S. M. Trussow finanziert. Das Waisenheim wurde nach dem Besuch Seiner Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Wladimir Alexandrowitsch Wladimirski benannt. Semjon Trussow wurde Verwalter des Wladimirski-Waisenheims.

1879 wandte sich der Verwalter Trussow an den Stadtrat von Tjumen, den Gouverneur von Tobolsk und Bischof Jefrem mit der Bitte, eine Hauskirche zu bauen.

Geleitet wurde der Bau vom deutschstämmigen Stadtplaner Bogdan Bogdanowitsch Zinke.

Die Kirche ist ein zweistöckiges verputztes Ziegelgebäude. Das Erdgeschoss, ein Bossenmauerwerk, ist durch einfache Fenster geteilt. Das Hauptelement des Obergeschosses sind die Bogenfenster mit Archivolten, die durch ein durchgehendes Band verbunden sind.

Simeon Gottempfänger-Kirche bei der Waisenheim- und Gewerbeinstitution © Matz Lidiya

1876 sandte die einige Jahre zuvor gegründete Gesellschaft für deutsche Nordpolreisen aus Bremen (später: Geographische Gesellschaft) eine Expedition nach Westsibirien.

Die Expedition wurde von zwei berühmten Gelehrten geleitet: Otto Finsch und Alfred Edmund Brehm, die während der Expedition auch Tjumen besuchten.

Bei der Ankunft in dieser sibirischen Stadt hielten sich die beiden Reisenden im Haus des Tjumener Schiffseigners Iwan Iwanowitsch Ignatow auf, der ihnen die Stadt zeigte. Die Reisenden erzählten: „Es gibt keine Sehenswürdigkeiten in der Stadt, aber unsere freundlichen Gastgeber haben uns alles gezeigt, was uns zumindest ein wenig interessieren könnte.“ Auch das Waisenheim, das sich damals in der Zarskaja Straße befand, stand auf der Liste.

Als Ergebnis der Reise und Forschungen im Jahre 1879 erschien in Deutschland das Buch „Eine Reise nach Westsibirien“ von Otto Finsch und Alfred Brehm.

Die Kirche wurde nach der Oktoberrevolution 1920 geschlossen. Im Kirchengebäude befand sich 1930 die sowjetische Parteischule, seit 1944 die Pädagogische Schule Nr. 1 und zwischen 1963 und 1999 das morphologische Gebäude des Medizinischen Instituts Tjumen.

1999 wurde das Kirchengebäude an die Diözese Tobolsk-Tjumen zurückgegeben. In den Jahren 2000 bis 2004 wurde die Kirche restauriert, am 4. März 2004 wurde sie geweiht und an ihren Kuppeln Kreuze angebracht.

Standortinformationen

Simeon Gottempfänger-Kirche bei der Waisenheim- und Gewerbeinstitution

Tjumen, Straße der Republik, 60, (vor 1917: Zarskaja Str.)

Kooperationspartner

Überregionale gesellschaftliche Organisation „Jugendring der Russlanddeutschen“ (JdR)

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AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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