Ingmar Bergman und das deutsche Drama

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Ingmar Bergman © Carl Heinz Hernsand/ Svenska Institutet

Bergman inszenierte 1966 Peter Weiss‘ „Die Ermittlung“ (Rannsakningen), ein Stück über den Frankfurter Auschwitz-Prozess. Es war Bergmans siebte Inszenierung an diesem Theater und seine letzte als Dramatenchef. „Ich mochte das Stück zu Anfang überhaupt nicht und hielt es für Gewaltpornographie. Während der Arbeit revidierte ich dann meine Meinung. Ich begriff, dass es bei Peter Weiss einen fast unendlichen Wahrheitswillen gab und eine unerbittliche Charakterstärke, eine moralische Haltung.“

Dramaten © Joscka Köck/ Goethe-Institut Schweden

Bergmans „Woyzeck“-Inszenierung (1969) ist in die schwedischen Theaterannalen eingegangen: Nach einer öffentlichen Probe schlägt er den Kritiker Bengt Jahnsson von der größten schwedischen Tageszeitung (Dagens Nyheter) nieder und kommentiert: „Er hat immer ein engagiertes Theater gefordert. Jetzt hat er das selbst zu spüren bekommen.“ Bergman wird, nachdem die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben hatte, zu einer Geldstrafe von 5.000 Kronen verurteilt.

Am Dramaten stehen immer wieder deutsche Stücke auf dem Spielplan, beispielsweise Schillers „Don Carlos“, aber auch Inszenierungen von jüngeren deutschen Dramatikern wie Marius von Mayenburg, Dea Loher, Anja Hilling und Roland Schimmelpfennig. Michael Thalheimer war bereits zweimal als Gastregisseur tätig.

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Dramaten
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111 47 Stockholm

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