Lettland:Gotthard Friedrich Stender: Aufklärer, Sprachforscher, Erfinder: Unterschied zwischen den Versionen

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Jedem lettischen Schulkind ist der “Alte Stender” ein Begriff. Das Werk des Universalgelehrten ist vielseitig - und wurde stark durch seine Zeit in Deutschland geprägt. Im Herzen aber blieb er Lette.
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Jedem lettischen Schulkind ist der „Alte Stender” ein Begriff. Das Werk des Universalgelehrten ist vielseitig und wurde stark durch seine Zeit in Deutschland geprägt. Im Herzen aber blieb er Lette.
  
Als Gotthard Friedrich Stender Mitte des 18. Jahrhunderts seine “höchst bequeme Waschmaschine” entwickelte, wunderte sich wahrscheinlich niemand mehr über seinen ungewöhnlichen Erfindungsdrang. Bereits zuvor hatte sich der Deutschbalte in vielen Bereichen einen Namen gemacht. Als Kulturvermittler, Wegbereiter der Aufklärung im Baltikum und Begründer der weltlichen Literatur im heutigen Lettland zählt Stender zu den namhaftesten Denkern des 18. Jahrhunderts im mittleren der drei Baltenstaaten.
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Als Gotthard Friedrich Stender Mitte des 18. Jahrhunderts seine „höchst bequeme Waschmaschine” entwickelte, wunderte sich wahrscheinlich niemand mehr über seinen ungewöhnlichen Erfindungsdrang. Bereits zuvor hatte sich der Deutschbalte in vielen Bereichen einen Namen gemacht. Als Kulturvermittler, Wegbereiter der Aufklärung im Baltikum und Begründer der weltlichen Literatur im heutigen Lettland zählt Stender zu den namhaftesten Denkern des 18. Jahrhunderts im mittleren der drei Baltenstaaten.
  
Geboren wurde Stender 1714 in Lassen (Lettisch; Laši) bei Daugavpils. Als Sohn einer Pastorenfamilie mit deutschen Wurzeln schien seine berufliche Laufbahn im russischen Zarenreich vorbestimmt. Doch so gradlinig sollte das Leben des rastlosen Mannes, den seine Arbeit als Geistlicher und Wissenschaftler nach Litauen, Helmstedt und Hamburg, Kopenhagen und Sankt Petersburg führte, nicht verlaufen.  
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Geboren wurde Stender 1714 in Lassen (Lettisch: Laši) bei Daugavpils. Als Sohn einer Pastorenfamilie mit deutschen Wurzeln schien seine berufliche Laufbahn im Russischen Zarenreich vorbestimmt. Doch so gradlinig sollte das Leben des rastlosen Mannes, den seine Arbeit als Geistlicher und Wissenschaftler nach Litauen, Helmstedt und Hamburg, Kopenhagen und Sankt Petersburg führte, nicht verlaufen.  
  
[[Datei:LETTLAND 002 Gedenkstein für Stender in Eglaine Foto Katrin Wolschke.jpg|750px|thumb|left|Gedenkstein für Stender in Eglaine.  Foto: Katrin Wolschke]]
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Mit 22 Jahren verließ Stender zunächst seine Heimat, um in Jena und Halle Theologie, Rhetorik und alte Sprachen zu studieren. Doch eine erste Lehrtätigkeit an einem Weisenhaus in Halle missfiel ihm. Als Freigeist verrufen musste er das Haus verlassen und kehrte zurück nach Kurland. Dort verdingte er sich erst als Lehrer und später ab 1744 als Pastor von Birsgallen bei Riga.  
 
Mit 22 Jahren verließ Stender zunächst seine Heimat, um in Jena und Halle Theologie, Rhetorik und alte Sprachen zu studieren. Doch eine erste Lehrtätigkeit an einem Weisenhaus in Halle missfiel ihm. Als Freigeist verrufen musste er das Haus verlassen und kehrte zurück nach Kurland. Dort verdingte er sich erst als Lehrer und später ab 1744 als Pastor von Birsgallen bei Riga.  
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Seine freie Zeit nutzte er für das Selbststudium zahlreicher Disziplinen: Kunst und Philosophie, Geschichte und Geographie, Technik und Alchemie, Mathematik und Astronomie. Zu seinem 300. Geburtstag ehrten die Letten den klugen Autodidakten sogar mit einer Gedenkbriefmarke und Sondermünze.  
 
Seine freie Zeit nutzte er für das Selbststudium zahlreicher Disziplinen: Kunst und Philosophie, Geschichte und Geographie, Technik und Alchemie, Mathematik und Astronomie. Zu seinem 300. Geburtstag ehrten die Letten den klugen Autodidakten sogar mit einer Gedenkbriefmarke und Sondermünze.  
  
Mit einer neuen, weltlicheren Sichtweise konstruierte er in den 1760er Jahren Globusse für den Herzog von Braunschweig und König Friedrich von Dänemark. Der dänische Stender-Globus mit einem Durchmesser von knapp einem Meter steht heute in der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen. Anlässlich des 300jährigen Stender-Jubiläums war er 2014 als Leihgabe in der Lettischen Nationalbibliothek in Riga zu sehen. Hier findet sich auch ein originalgetreuer Nachbau besagter Waschmaschine, eine der ersten seiner Zeit.
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Mit einer neuen, weltlicheren Sichtweise konstruierte er in den 1760er Jahren Globusse für den Herzog von Braunschweig und König Friedrich von Dänemark. Der dänische Stender-Globus mit einem Durchmesser von knapp einem Meter steht heute in der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen. Anlässlich des 300-jährigen Stender-Jubiläums war er 2014 als Leihgabe in der Lettischen Nationalbibliothek in Riga zu sehen. Hier findet sich auch ein originalgetreuer Nachbau besagter Waschmaschine, eine der ersten seiner Zeit.
  
 
[[Datei:LETTLAND 003 Stendermuseum in Lassen Foto Katrin Wolschke.jpg|750px|thumb|left|Stendermuseum in Lassen. Foto: Katrin Wolschke]]
 
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Die Nähe zum einfachen Volk während seiner Zeit als Pastor weckte Stenders Interesse an der lettischen Sprache. Im Sinne der Volksaufklärung, die damals in Europa aufkam, setzte er sich für die Alphabetisierung des „gemeinen Mannes“ ein. Dafür verfasste er ein bebildertes ABC-Buch und übersetzte Kirchenlieder, Märchen und Erzählungen aus dem Deutschen ins Lettische. In seiner 1761 in Braunschweig gedruckten lettischen Grammatik findet sich eine beachtliche Sammlung von Sprichwörtern, Rätseln und lettischer Mythologie. 28 Jahre später veröffentlichte er ein Lettisch-Deutsches Lexikon, das sich fast 100 Jahre lang als Standardwerk behaupten konnte.
 
Die Nähe zum einfachen Volk während seiner Zeit als Pastor weckte Stenders Interesse an der lettischen Sprache. Im Sinne der Volksaufklärung, die damals in Europa aufkam, setzte er sich für die Alphabetisierung des „gemeinen Mannes“ ein. Dafür verfasste er ein bebildertes ABC-Buch und übersetzte Kirchenlieder, Märchen und Erzählungen aus dem Deutschen ins Lettische. In seiner 1761 in Braunschweig gedruckten lettischen Grammatik findet sich eine beachtliche Sammlung von Sprichwörtern, Rätseln und lettischer Mythologie. 28 Jahre später veröffentlichte er ein Lettisch-Deutsches Lexikon, das sich fast 100 Jahre lang als Standardwerk behaupten konnte.
  
Neben Johann Gottfried Herder (1744-1803) war Stender der erste Linguist, der die lettischen Volkslieder, die Dainas, analysierte und übersetzte. Mit 81 Jahren starb der „Alte Stender” 1796 in seiner Heimat. Auf seinem Grabstein steht: „Hier ruht G. F. Stender, der Lette.“
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Neben [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Lettland:Johann_Gottfried_Herder:_Lehrjahre_als_geistiger_Vordenker?uselang=de Johann Gottfried Herder] (1744-1803) war Stender der erste Linguist, der die lettischen Volkslieder, die Dainas, analysierte und übersetzte. Mit 81 Jahren starb der „Alte Stender” 1796 in seiner Heimat. Auf seinem Grabstein steht: „Hier ruht G. F. Stender, der Lette.“
  
[[Datei:LETTLAND 004 Waschmaschine Foto Katrin Wolschke.jpg|750px|thumb|left|Ein Modell der von Stender entwickelten Waschmaschine steht in Nationalbibliothek in Riga. Foto: Katrin Wolschke]]{{#newBox:}}  
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{{#Galerie:Weitere Bilder|[[Datei:LETTLAND 005 Lutherische Kirche in Lassen Foto Katrin Wolschke.JPG|Lutherische Kirche in Lassen, in der Stenders Vater predigte. Foto:Katrin Wolschke]],[[Datei:LETTLAND 006 Lettisches Lexikon Foto Katrin Wolschke.jpg|Gotthard Friedrich Stender, Lettisches Lexikon in zween Theilen abgefasset und den Liebhabern der lettischen Litteratur gewidmet, Mithau 1789. Foto: Katrin Wolschke]],[[Datei:LETTLAND 007 Der Stammbaum der Familie Stender Foto Katrin Wolschke.JPG|Der Stammbaum der Familie Stender hängt im Stendermuseum in Lassen. Foto: Katrin Wolschke]],[[Datei:LETTLAND 008 Beschreibung der Waschmaschine Foto Katrin Wolschke.jpg|Gotthard Friedrich Stender, Beschreibung einer neuen höchst bequemen Waschmaschine, Mitau 1765. Foto: Katrin Wolschke]],[[Datei:LETTLAND 009 Beschreibung einer neuen höchst bequemen Waschmaschine Auszüge Zusammengestellt v. Katrin Wolschke.jpg|Auszüge aus „Beschreibung einer neuen höchst bequemen Waschmaschine“ von Gotthard Friedrich Stender, Mitau 1765. Zusammengestellt von: Katrin Wolschke]]}}
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==Besucherinformation==
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==Standort- und Besucherinformation==
 
Im Gebäude des ehemaligen Pfarrhauses in Lassen wurde ihm zu Ehren 1989 ein Museum eingerichtet. Die kleine Sammlung zeigt einige Nachdrucke von Stenders Werken, vereinzelte Abbildungen seiner Wirkstätten sowie einen Stammbaum der Familie.<br><br>
 
Im Gebäude des ehemaligen Pfarrhauses in Lassen wurde ihm zu Ehren 1989 ein Museum eingerichtet. Die kleine Sammlung zeigt einige Nachdrucke von Stenders Werken, vereinzelte Abbildungen seiner Wirkstätten sowie einen Stammbaum der Familie.<br><br>
 
'''Stender-Museum'''<br>
 
'''Stender-Museum'''<br>
Stendera iela 7<br>
 
 
Eglaine, LV–5444<br>
 
Eglaine, LV–5444<br>
 
LETTLAND<br>
 
LETTLAND<br>
Telefon: +371 28356825<br>
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Telefon: +371 28356825, +37126600234<br><br>
Öffnungszeiten nach Absprache{{#newBox:listbox}}
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Öffnungszeiten nach Absprache
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==Deutsche Spuren in Lettland==
 
==Deutsche Spuren in Lettland==
 
Ein Projekt des Goethe-Instituts Lettland.<br>
 
Ein Projekt des Goethe-Instituts Lettland.<br>
 
Autorin: Katrin Wolschke<br>
 
Autorin: Katrin Wolschke<br>

Aktuelle Version vom 4. September 2020, 16:29 Uhr

G.F. Stender, Zeichnung, abgebildet in: Gothards Frīdrihs Stenders, Wezâ Stendera raksti, Rīga 1897-1901. Foto: Katrin Wolschke

Jedem lettischen Schulkind ist der „Alte Stender” ein Begriff. Das Werk des Universalgelehrten ist vielseitig – und wurde stark durch seine Zeit in Deutschland geprägt. Im Herzen aber blieb er Lette.

Als Gotthard Friedrich Stender Mitte des 18. Jahrhunderts seine „höchst bequeme Waschmaschine” entwickelte, wunderte sich wahrscheinlich niemand mehr über seinen ungewöhnlichen Erfindungsdrang. Bereits zuvor hatte sich der Deutschbalte in vielen Bereichen einen Namen gemacht. Als Kulturvermittler, Wegbereiter der Aufklärung im Baltikum und Begründer der weltlichen Literatur im heutigen Lettland zählt Stender zu den namhaftesten Denkern des 18. Jahrhunderts im mittleren der drei Baltenstaaten.

Geboren wurde Stender 1714 in Lassen (Lettisch: Laši) bei Daugavpils. Als Sohn einer Pastorenfamilie mit deutschen Wurzeln schien seine berufliche Laufbahn im Russischen Zarenreich vorbestimmt. Doch so gradlinig sollte das Leben des rastlosen Mannes, den seine Arbeit als Geistlicher und Wissenschaftler nach Litauen, Helmstedt und Hamburg, Kopenhagen und Sankt Petersburg führte, nicht verlaufen.

Gedenkstein für Stender in Eglaine. Foto: Katrin Wolschke

Mit 22 Jahren verließ Stender zunächst seine Heimat, um in Jena und Halle Theologie, Rhetorik und alte Sprachen zu studieren. Doch eine erste Lehrtätigkeit an einem Weisenhaus in Halle missfiel ihm. Als Freigeist verrufen musste er das Haus verlassen und kehrte zurück nach Kurland. Dort verdingte er sich erst als Lehrer und später ab 1744 als Pastor von Birsgallen bei Riga.

Seine freie Zeit nutzte er für das Selbststudium zahlreicher Disziplinen: Kunst und Philosophie, Geschichte und Geographie, Technik und Alchemie, Mathematik und Astronomie. Zu seinem 300. Geburtstag ehrten die Letten den klugen Autodidakten sogar mit einer Gedenkbriefmarke und Sondermünze.

Mit einer neuen, weltlicheren Sichtweise konstruierte er in den 1760er Jahren Globusse für den Herzog von Braunschweig und König Friedrich von Dänemark. Der dänische Stender-Globus mit einem Durchmesser von knapp einem Meter steht heute in der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen. Anlässlich des 300-jährigen Stender-Jubiläums war er 2014 als Leihgabe in der Lettischen Nationalbibliothek in Riga zu sehen. Hier findet sich auch ein originalgetreuer Nachbau besagter Waschmaschine, eine der ersten seiner Zeit.

Stendermuseum in Lassen. Foto: Katrin Wolschke

Die Nähe zum einfachen Volk während seiner Zeit als Pastor weckte Stenders Interesse an der lettischen Sprache. Im Sinne der Volksaufklärung, die damals in Europa aufkam, setzte er sich für die Alphabetisierung des „gemeinen Mannes“ ein. Dafür verfasste er ein bebildertes ABC-Buch und übersetzte Kirchenlieder, Märchen und Erzählungen aus dem Deutschen ins Lettische. In seiner 1761 in Braunschweig gedruckten lettischen Grammatik findet sich eine beachtliche Sammlung von Sprichwörtern, Rätseln und lettischer Mythologie. 28 Jahre später veröffentlichte er ein Lettisch-Deutsches Lexikon, das sich fast 100 Jahre lang als Standardwerk behaupten konnte.

Neben Johann Gottfried Herder (1744-1803) war Stender der erste Linguist, der die lettischen Volkslieder, die Dainas, analysierte und übersetzte. Mit 81 Jahren starb der „Alte Stender” 1796 in seiner Heimat. Auf seinem Grabstein steht: „Hier ruht G. F. Stender, der Lette.“

Ein Modell der von Stender entwickelten Waschmaschine steht in der Nationalbibliothek in Riga. Foto: Katrin Wolschke

Standort- und Besucherinformation

Im Gebäude des ehemaligen Pfarrhauses in Lassen wurde ihm zu Ehren 1989 ein Museum eingerichtet. Die kleine Sammlung zeigt einige Nachdrucke von Stenders Werken, vereinzelte Abbildungen seiner Wirkstätten sowie einen Stammbaum der Familie.

Stender-Museum
Eglaine, LV–5444
LETTLAND
Telefon: +371 28356825, +37126600234

Öffnungszeiten nach Absprache

Deutsche Spuren in Lettland

Ein Projekt des Goethe-Instituts Lettland.
Autorin: Katrin Wolschke