Grabmal Clara von Saporta

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Grabmal Clara von Saporta. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Grabmal Clara von Saporta (2:49)

Grabmal Clara von Saporta (2:49)


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Das Grabmal von Clara von Saporta ist schlicht und trägt eine Grabinschrift in antikisiertem Stil. Clara von Saporta war die Gemahlin von Friedrich Saporta, Adjutant des jugendlichen Königs Otto. Sie starb im Alter von 31 Jahren im Kindbett.

Grabmal Clara von Saporta. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Das Grabmal der Gräfin Clara von Saporta gleicht antiken Vorbildern. Auf der einen Seite ist ihr Name auf französisch eingraviert „Gräfin Claire Desaporta, geborene Stetten, geboren am 1. Februar 1804 in Ulm, gestorben in Athen am 28. Dezember 1835“. Auf der anderen Seite ist eine den antiken Gräbern nachempfundene altgriechische Inschrift ohne Wortabstände zu finden, die in der Übersetzung lautet : „Mögest Du sanft ruhen ehrbare Frau, vorbildliche Mutter Deiner Kinder, der Waisen, die Du genährt“. Und natürlich fehlen auch nicht die Familienwappen – das der Saporta auf der linken und das derer von Stetten auf der rechten Seite.

Grabmal Clara von Saporta. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum
Grabmal Clara von Saporta. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum
Grabmal Clara von Saporta. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum
Grabmal Clara von Saporta. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Gräfin Clara von Stetten wurde 1804 im damals bayerischen Ulm am Ufer der Donau als Tochter des Barons Marcus von Stetten und seiner Freu Euphrosyne Schad von Mittelbiberach geboren und heiratete 1824 Graf Friedrich Karl von Saporta.

Graf Saporta war als junger Mann ins bayerische Heer eingetreten und hatte von 1813 bis 1814 am Feldzug gegen Napoleon teilgenommen. Danach wurde er am Münchner Hof dem jugendlichen Prinzen Otto als Adjutant zur Seite gestellt. Als Otto für die Regentschaft des neugegründeten Königreichs Griechenland bestimmt wurde, folgte Saporta ihm. Begleitet von seiner Ehefrau und seinen beiden noch minderjährigen Kindern nahm er an jener historischen Reise der britischen Fregatte „Madagascar“ teil, auf der König Otto mit seinem Gefolge im Januar 1833 in den Hafen der damaligen griechischen Hauptstadt Nafplion einlief.

Allerdings brachte der neue Lebensabschnitt der Familie Saporta kein Glück. Zwei Jahre später zu Weihnachten starb Clara bei einer Frühgeburt. Ihr Tod rief in der griechischen Hauptstadt Bestürzung hervor und die Athener Presse betonte „die seltenen Vorzüge und die verständige Mutterliebe dieser bemerkenswerten Frau“ sowie die guten Beziehungen, die sie zu den Griechen entwickelt hatte. Zu ihrer Beerdigung gaben ihr Höflinge, die Mitglieder der Regierung, das gesamte diplomatische Corps und viele einfache Bürger das letzte Geleit.

Ein Jahr nach dem Tod der Gräfin starb auch ihr neunjähriger Sohn Ludwig in München an einer Choleraepidemie. Ihm zu Ehren ließ der Graf eine Gedenktafel auf dem Grab seiner Ehefrau anbringen, auf dem unter anderem angeführt wird, dass am selben Tag und an der selben Krankheit der Adjutant Ottos General Mavromichalis gestorben ist: „Ihr einziger Sohn Ludwig dahin gerafft von der Cholera im Alter von neun Jahren am 27. Oktober (nach Gregorianischer Zeitrechnung am 8. November) in München/eben dort wurde am selben Tag im Jahre 1836 der mutige Adjutant des Königs Oberstleutnant Katsakos Mavromichalis begraben“.

Grabmal Clara von Saporta. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum
Grabmal Clara von Saporta. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum
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Friedrich Karl von Saporta 1794-1853

Friedrich Karl von Saporta stammte aus Neckargemünd in der Pfalz, das heute zum Bundesland Baden-Württemberg gehört. Er war ein bayerischer Generalmajor und Adjutant von Prinz Otto, dem er nach Griechenland folgte, als dieser die Regentschaft des neugegründeten Staates übernahm. Wenige Monate nach dem Tod seiner Frau im April 1836 begleitete Saporta mit seinem Sohn Ludwig den jungen König auf eine anderthalbjährige Reise nach Deutschland, die zur Heirat Ottos mit Prinzessin Amalia von Oldenburg führen sollte.

In einigen Gegenden Europas, so auch in Bayern war aber damals eine Choleraepidemie ausgebrochen, der zwei der Adjutanten Ottos zum Opfer fielen: der aus der Mani stammende Ilias Katsakos Mavromichalis starb im Palast in München, der von der Insel Hydra stammende Antonios Miaoulis in Uffenheim. Am Tag der Beerdigung von Miaoulis am 8. November 1836 nach julianischer Zeitrechnung starb Saportas neunjähriger Sohn Ludwig in München ebenfalls an der Cholera und eine Woche später erlag auch Ludwigs Großmutter Euphrosyne der Seuche.

Als Saporta mit dem frischvermählten Königspaar im Februar 1837 nach Athen zurückkehrte, trat er die Position des Hofmeisters in der Megaro Dekozi-Vourou auf dem Klafthmonos-Platz an, die zwischen 1837 und 1843 bis zur Fertigstellung des Palastes als provisorische königliche Residenz diente. Allerdings erklärte Saporta nur wenige Monate später seine Absicht, zurückzugehen und wie Königin Amalia bemerkte, „konnte er mit nichts davon überzeugt werden, länger zu bleiben“. Die Hofdame Julia Nordenflycht bedauerte, dass er in seiner Stellung nur schwer ersetzbar sei.

Nun endgültig nach Bayern zurückgekehrt, wurde Saporta Hofmarschall bei Ottos Mutter, Königin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Nach der Deutschen Revolution von 1848, während Ottos Vater Ludwig I von Bayern abdanken musste, übernahm Saporta den Befehl über die zweite Bayerische Armeebrigade. Er starb 1853 in München, nachdem 1839 auch seine zweite Ehefrau, Baronin Johanna von Fechenbach nur ein Jahr nach ihrer Eheschließung ebenfalls im Kindbett gestorben war.

Bibliographie

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Standort

Grabmal Clara von Saporta
Erster Friedhof von Athen, Protestantischer Teil, Reihe E
Trivonianou 29 & Anapavseos
Athen